Im Spitzenspiel des Tages bezwingen die Annaberger Bezirksliga-Handballer den bisher überragenden Tabellenführer SV Rotation Weißenborn mit 23:22 und sind der Gewinner des Spieltages, da auch die verlustpunktfreien Glauchauer strauchelten.
Auch die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte bot ein ähnliches Szenario. Die Erzgebirger standen hervorragend defensiv und konnten den Vorsprung bis zur 45. Minute sogar noch auf 21:16 ausbauen, die Partie schien gelaufen. Doch wie von Geisterhand kam ein völlig überraschender Einbruch. Zu viele technische Fehler und Halbherzigkeiten im Angriff brachte die Rotation zurück in die Begegnung, 22:20 in der 53. Minute. Das Spiel hatte eine Eigendynamik angenommen, die nicht mehr zu bremsen war und beim 22:22 in der 57. Minute schien die Partie tatsächlich noch zu kippen. Zum Glück gab es einzelne lichte Momente, wie der erkämpfte Strafwurf von Thomas Rösch in der 59. Minute, der brachial und nervenstark von Thorsten Meyer zum 23:22 Sieg verwandelt wurde. Eine letzte starke Parade von Felix Steiner Sekunden vor dem Abpfiff raubte den Weißenbornern die letzte Hoffnung doch noch punkten zu können. „Letztendlich ein verdienter Doppelpunktgewinn, wir haben die Begegnung über Dreiviertel der Spielzeit dominiert“, applaudierte ein erleichterter Trainer Jörg Glowalla zufrieden nach dem Abpfiff. Der Dank gilt auch dem beruflich verzogenen Michael Eck, der aufgrund der personellen Misere selbstlos aus Bayern anreiste und seine Qualität einbrachte. (mwnr)
HCAB: Dietrich, Steiner – Hartmann (7/5), Meyer (5/1), Rösch (3/1), Eck (1), Kanzler (1), Blechschmidt (5), Frank Leistner (1), Fritzsch, Sonnemann, Weber, Otto
Vorbericht:
Nach zwei Niederlagen am Stück sind die Annaberger Bezirksliga-Handballer im Zugzwang, will man die bisher erarbeitete Position nicht völlig verschenken.
Natürlich hat die derzeitige personelle Situation etwas mit den unnötigen beiden Niederlagen zu tun. Dafür sollte der restliche Kader umso mehr Einsatz und Siegeswillen einbringen, hinter Ausreden verschanzen gilt nicht. Die anstehende Aufgabe macht das Ganze nicht einfacher, denn der bisher ungeschlagene Tabellenführer Rotation Weißenborn gastiert in der Silberlandhalle. Vier Siege, die meisten Tore, die wenigsten Gegentreffer, eine unglaubliche Bilanz für einen Aufsteiger und eine echte Prüfung für die Erzgebirger. Der Neuling scheint über eine sehr aggressive, geordnete Defensive zu verfügen, die vielen geschossenen Tore deuten auf Tempogegenstöße hin. So wurde Fortschritt Mittweida als Mitanwärter auf den Staffelsieg mit 40:20 deklassiert, oder in Oberlosa mit 29:12 gesiegt. Man darf im Angriff also möglichst wenig Fehler machen, um den Kontrahenten in den Positiosangriff zu zwingen und dann von der eigenen Abwehrstärke zu profitieren. Das Personaldilemma hat sich ein wenig entspannt, nur Richter und Wagner fallen aus. (mwnr)
Anwurf: Samstag 16 Uhr Silberlandhalle